Nach der Berichterstattung des NDR über die Wolgaster Nachbarschaft des neuen Heims und unseren eigenen ersten alarmierenden Eindrücken machten sich gestern noch einmal Mitglieder der antira_hgw und einige Einzelpersonen aus Greifswald auf den Weg nach Wolgast. Im Gepäck Blumen und andere Kleinigkeiten, die den Flüchtlingen als Willkommen in der neuen Bleibe überreicht wurden. Des Weiteren wurde über Möglichkeiten informiert, an wen sie sich richten könnten im Falle von Angst vor oder Erfahrungen mit rechter Gewalt. Es wurden Kontakte geknüpft und die Flüchtlinge, die aus dem Greifswalder Heim mit gefahren waren, konnten über ihre Erfahrungen berichten und bei der Verständigung helfen. Bisher sei alles ruhig, so die neuen Bewohner_Innen des Heims ins Wolgast. Sie seien zufrieden mit der Tatsache, familienweise oder als Paar in einzelnen Wohnungen mit eigener Küche und Bad untergebracht zu sein und nicht wie in Greifswald, Anklam oder anderen Unterkünften auf langen Fluren mit sogenannten sanitären Anlagen und spartanischen Großküchen für ganze Etagen. Problematisch wird es an diesem neuen Standort hinsichtlich der Behörden: Die nächste Ausländerbehörde und auch das Sozialamt, von dem die Flüchtlinge für jede Auszahlung des monatlichen Taschengeldes, für jeden Antrag, jeden Arztbesuch abhängig sind, befinden sich in Anklam, das für die Wolgaster Flüchtlinge nur mit dem Zug oder dem Bus zu erreichen ist!
Voll Aufmerksamkeit sollten und wollen wir also weiterhin unseren Blick auch nach Wolgast richten, um rechtzeitig reagieren zu können, wenn sich die Situation der Flüchtlinge dort verschlechtern sollte. Ein erster Schritt auf dem gemeinsamen Weg gegen Rassismus und Isolation ist gemacht, lassen wir ihm noch weitere folgen…
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