Gedenken an das Pogrom in Rostock Lichtenhagen-und was danach geschah

Rund 6500 Menschen kamen am Samstag, dem 25. August 2012, dem Aufruf verschiedener antirassitischer und antifaschistischer Initiativen nach, die Pogrome von Rostock Lichtenhagen auch nach 20 Jahren nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Im Fokus stand dabei die Asylpolitik der Bundesrepublik, die sich nach 1992 massiv verschärft hat und bis heute Ausdruck institutionalisierten Rassismus ist. Mehr Infos zur Gedenkdemo und kritische Beiträge zur Gedenkaktion der Stadt Rostock am Sonntag, bei der Bundespräsident Gauck auftrat und bei der ausgerechnet eine deutsche Eiche in Gedenken an das Pogrom gepflanzt wurde, gibt es hier, hier und hier.

Wie heute in einem Bekenner_innenschreiben mitgeteilt wurde, wurde der Baum in der Nacht vom 28. zum 29. August von einer Gruppe, die sich als „Arbeitsgruppe Antifaschistischer Fuchsschwanz“ bezeichnet, gefällt:

Wir haben in der Nacht vom 28. auf den 29. August, gegen halb 2, in etwa einem Meter Höhe, die Eiche neben dem Sonnenblumenhaus abgesägt. Denn dieses Symbol für Deutschtümelei und Militarismus ist für die Menschen, die 1992 dem Mob in Rostock-Lichtenhagen ausgesetzt waren, ein Schlag ins Gesicht. Auch dass dieser Baum in der Zeit des Nationalsozialismus als sogenannte Hitlereiche gepflanzt wurde, macht ihn unvertretbar. Dass ausgerechnet Joachim Gauck, der Sarrazin einen mutigen Man nennt und der Meinung ist, dass das Wort Überfremdung legitim sei, auf einer der Veranstaltungen reden durfte, zeigt für uns wie fehlerhaft und falsch der momentane Ansatz einer offiziellen Aufarbeitung in Rostock ist. Dass zwei Mitgliedern des deutsch-afrikanischen Freundeskreises Daraja e. V. trotz offizieller Einladung und ohne Begründung der Einlass zu dieser Gedenkveranstaltung verwehrt wurde, setzt dem Ganzen nur noch die Krone auf.

Rostock-Lichtenhagen, 20 Jahre nach Pogrom

Arbeitsgruppe antifaschistischer Fuchsschwanz

Video zur Demo am 25. August in Rostock Lichtenhagen

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Eine Antwort zu Gedenken an das Pogrom in Rostock Lichtenhagen-und was danach geschah

  1. Larbi sagt:

    Die arme Eiche hätte man schlicht in Nacht und Nebel umpflanzen müssen, am besten symbolträchtig mitten in einen Blätterwald.

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